Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 sollten alle zwei bis drei
Monate einen Termin in der Diabetes-Ambulanz mit einem Erziehungsberechtigten wahrnehmen. Alle zwei bis drei Monate sollte der HbA1c (der Blutzuckerlangzeitwert) im Blut bestimmt werden.
Der HbA1c gibt an, wie hoch der Blutzucker durchschnittlich in den letzten zwei bis drei Monaten war.
Der HbA1c-Wert sollte bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 unter 7,0 % sein (nach Deutscher Diabetes Gesellschaft).
Ist der HbA1c unter 7,0 %, ist das Risiko für Spätfolgen durch hohe Blutzuckerwerte bei Diabetes besonders niedrig.
- hohe HbA1c-Werte über einen längeren Zeitraum erhöhen u. a. das Risiko für Schäden an den Augen, Nieren sowie an allen Gefäßen und Nerven
- zur Bewertung der Stoffwechselsituation kann zusätzlich im Gewebezuckermessgerät die Statistik des „Time in Range“ (TIR oder Zeit im Zielbereich) verwendet werden
- bei einem Zielbereich von 70 - 180 mg/dl (3,9–10 mmol/l) sollte die TIR mindestens 70 % betragen
- einmal jährlich sollten zur Vorsorge eine Blutuntersuchung (u.a. Nierenwerte, Schilddrüsenwerte, Blutfette, Zöliakiewerte) und eine Urinuntersuchung durchgeführt werden
- ab dem 11. Lebensjahr bzw. nach 5 Jahren Diabetesdauer sollte einmal jährlich eine Untersuchung des Augenhintergrundes bei der Augenärztin oder dem Augenarzt erfolgen und eine Untersuchung der Füße durch die Diabetologin oder den Diabetologen durchgeführt werden
- die Ergebnisse aller Vorsorgeuntersuchungen sollten im Gesundheitspass der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) eingetragen werden
- kurzfristig erhöhte Blut- oder Gewebezuckerwerte ohne Keton sind in der Regel ungefährlich
- wenn hohe Blut- oder Gewebezuckerwerte auftreten, besprechen Sie bzw. besprich diese möglichst sachlich und überlegen Sie bzw. überlege, wie sie sich vermeiden lassen
- bitte verwenden Sie bzw. verwende zur Bewertung von Blut- bzw. Gewebezuckerwerten nicht die Beschreibung „schlecht“, sondern nur emotional weniger bedeutende Zuschreibungen wie hoch oder niedrig
- die Gesundheit und Gesunderhaltung von Menschen ist von vielen äußeren und inneren Faktoren abhängig
Was fördert die Gesundheit von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und was nicht ? Hier ein paar Beispiele, welche Dinge eine Auswirkung haben können:
Gesundheitsfördernd
- ausreichend Schlaf
- ausreichend Erholungsphasen
- gesunde Ernährung
- ausreichend Bewegung
- soziale Kontakte
- Spaß
- Erfolgserlebnisse
- HbA1c unter 7,0 %
- Time in Range (TIR) also Zeit im Zielbereich mind. 70 %
- regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
- frische Luft
- …
Gesundheitsbelastend
- zu viel Stress
- zu wenig Schlaf
- ungesunde Ernährung
- Nikotin, Alkohol und andere Drogen
- wenig Bewegung
- verschmutzte und stickige Luft
- HbA1c über 7,5 %
- hoher Blutdruck
- hohe Blutfette
- hohe Harnsäurewerte
- Spätfolgen und andere Erkrankungen
- …