vor, während und nach sportlicher Betätigung braucht der Körper zusätzliche KE (Kohlenhydrate); manche Menschen brauchen außerdem weniger Insulin
wieviel Kohlenhydrate vor und während des Sportes gegessen werden sollten bzw. wie stark die Insulindosis reduziert werden sollte, hängt primär von folgenden Faktoren ab:
- Kondition bzw. Trainingszustand der Person
- Dauer und Kraftaufwand der sportlichen Betätigung
- Insulinwirkung in der Zeit der sportlichen Betätigung
- letzte kohlenhydrathaltige Mahlzeit und letzte Insulingabe
Für eine optimale Leistung braucht es immer ausreichend Insulin und Kohlenhydrate.
- ausdauernde sportliche Betätigung, z. B. Wandern oder Radfahren, kann über
- Stunden nach der eigentlichen sportlichen Betätigung hinaus eine „blutzuckersenkende“ Wirkung haben (Muskelauffülleffekt)
- ausdauernde sportliche Betätigung kann die Insulinempfindlichkeit bis in die
- Nacht hinein erhöhen (das heißt, eventuell Basalinsulin/Basalrate zur Nacht reduzieren)
- sportliche Betätigung kann auch kurzfristig den Blut- oder Gewebezucker
- erhöhen, z. B. durch intervallartige Bewegung, Stress und Aufregung bei Wettbewerben
- vor dem Sport oder Schwimmen sollte immer der Blut- bzw. Gewebezucker bestimmt werden
- für den Anfang sollte der Blut- bzw. Gewebezucker vor dem Sport mindestens 150 mg/dl (8,3 mmol/l) betragen; liegt der Wert darunter, bitte 10 g Kohlenhydrate essen
- vor dem Schwimmen sollte der Blut- bzw. Gewebezucker mindestens 200 mg/dl (11,1 mmol/l) betragen; liegt der Wert darunter, bitte 10 g Kohlenhydrate essen
- liegt der Wert vor der Aktivität unter 100 mg/dl (5,5 mmol/l), sollten 20 g Kohlenhydrate gegessen werden
Sportanpassung für Anfänger:innen
Vor dem Sport sollte der Blutzuckerwert mindestens 150 mg/dl (8,3 mmol/l) betragen, sonst mindestens 1 0 g zusätzliche Kohlenhydrate essen.
Vor dem Schwimmen sollte der Blutzuckerwert mindestens 200 mg/dl (11,1 mmol/l) betragen, sonst mindestens 1 0 g zusätzliche Kohlenhydrate essen.
Sportanpassung für Fortgeschrittene
- bei kohlenhydrathaltigem Essen direkt vor dem Sport Mahlzeiteninsulin reduzieren oder halbieren
- Mahlzeiteninsulin nach dem Sport reduzieren, um Blutzuckerabfälle durch den Muskelauffülleffekt zu vermindern
- gegebenenfalls Basalinsulin vor sportlicher Aktivität reduzieren oder halbieren
- Basalinsulin nach sportlicher Aktivität reduzieren oder halbieren, um Blutzuckerabfälle durch den Muskelauffülleffekt zu vermindern
- bei Pumpentherapie: Basalrate vor sportlicher Aktivität reduzieren oder halbieren (temporäre Basalrate)
- bei Pumpentherapie: Basalrate nach sportlicher Aktivität reduzieren oder halbieren (temporäre Basalrate)
- bei Pumpentherapie mit AID: Bewegungsmodus aktivieren oder Sportprofil starten